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Netzwerken – ja bitte. Aber richtig!
Autor: Kajetan Brandstätter, BVMW Wirtschaftsregion München
Datum: 07.07.2018
Kategorie: Netzwerken & Gemeinschaft
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Leider verbinden noch immer viele Menschen mit dem Begriff „Netzwerken“ negative Assoziationen und eine ablehnende Haltung. Sie haben das Vorurteil, jemand wolle etwas aufdrängen oder verkaufen, was sie überhaupt nicht brauchen. Auch fühlen sich manche zu irgendwelchen Gefälligkeiten verpflichtet oder halten es für oberflächliche Zeitverschwendung mit leerem Gerede.

Zugegeben, wer mit dieser Geisteshaltung zu einer Netzwerkveranstaltung geht, für den kann sie wirklich nicht erfolgreich sein. Deshalb möchte ich gerne mit ein paar Vorurteilen aufräumen, um den Weg zu neuen Kontakten und Synergien zu ebnen.

Was Netzwerken nicht ist

Netzwerken wird häufig mit Network-Marketing verwechselt. Letzteres ist eine beschönigende Bezeichnung für einen Strukturvertrieb, der auch beim Business Club Bavaria nicht akzeptiert wird. Das Geschäftsmodell des Strukturvertriebs ist eine hierarchische Organisation mit laufend neuen Mitarbeitern. Diese nutzen dann ihre vorhandenen Beziehungen zu Familien, Freunden, Kollegen und Bekannten, um meist überteuerte Produkte zu verkaufen. Multi-Level-Marketing führt häufig genau zum Gegenteil dessen, was beim echten Netzwerken angestrebt wird: der Aufbau von langfristigen und vertrauensvollen Beziehungen.

 

Networking bedeutet weder, dass Sie Kaltakquise betreiben noch dass Sie eine Verkaufsveranstaltung besuchen. Dafür gibt es Supermärkte, Internet-Shops oder den Fachhandel. Sie sind bei einer Netzwerkveranstaltung, um neue Kontakte zu knüpfen oder bestehende zu pflegen. Es geht um Vertrauensaufbau. Das ist mit Zeit verbunden, die hierfür investiert wird, schließlich muss man sich erst einmal gegenseitig beschnuppern und kennenlernen.

Für gute Erinnerungen sorgen

Selbstverständlich dürfen Sie Ihrem Gegenüber erzählen, was Sie beruflich machen. Das ist sogar immer ein guter Gesprächseinstieg. Aber genauso gehört dazu, dass Sie Fragen stellen und an den Antworten ehrlich interessiert sind. Sind Sie offen für andere Menschen, werden auch die anderen neugierig auf Sie und Ihre Leistungen.

Der berühmte Schauspieler Paul Hörbiger hat einmal gesagt: „Für gute und angenehme Erinnerungen muss man im Voraus sorgen!“ Damit hat er Recht: Wichtig ist, dem Netzwerkpartner etwas zu vermitteln, was er in guter Erinnerung behält. Das kann eine humorvolle Bemerkung sein, ein Insider-Tipp oder eine Buch- oder Restaurantempfehlung. Ungefragt sollte aber niemandem dem anderen belehrende Ratschläge geben oder sogar ein Verkaufsgespräch aufzwingen.

Heutzutage ist das reine Sammeln von Visitenkarten auch nicht mehr angesagt. Eine Karte, die Sie nur aus Höflichkeit im Rahmen eines Austauschrituals angenommen haben, ist wertlos. Sie haben damit keinen Anlass, den Kontakt nochmals zu suchen. Nach kurzer Zeit werden Sie sich nicht mehr an das Gesicht dahinter erinnern. Nutzen Sie solche Kontaktdaten niemals für Serienbriefe oder für den Newsletter-Verteiler. Sie würden den Empfänger verärgern. Nur wenn sich im Gespräch Anknüpfungspunkte ergeben haben und beiderseits der Wunsch besteht, den Dialog fortzusetzen, dann steht auch dem schriftlichen Austausch nichts im Wege.

Was ist Netzwerken?

Netzwerken ist ganz sicher eine Chance, die Sie sich selbst eröffnen, Menschen kennenzulernen und vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen. Begegnungen bereichern, Ihre Zeit ist sinnvoll eingesetzt. Das Netzwerken ist eine Investition in Ihre eigene Zukunft, denn Kontakte sind wertvoller und krisensicherer als jede Art der Währung. Der BVMW Wirtscahftsregion München macht es Ihnen leicht, in angenehmer Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen und im Dialog zu bleiben.